Sonntag, 17. Februar 2013

REZENSION zu "Vergissdeinnicht" von Cat Clarke


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Inhalt:
Ich finde es ganz schwer etwas zum Inhalt dieses Buches zu sagen, ohne dabei einen falschen Eindruck von Buch zu vermitteln oder zu viel zu verraten.
Nur so viel: Grace befindet sich plötzlich in einem komplett weißen Raum und sie weiß nicht, wie sie dort hingekommen ist. Ihre Erinnerungen sind wie blockiert und sie weiß nur, dass sie diese irgendwie zu Papier bringen muss, um zu verstehen, was vor sich geht. Und dann ist da auch noch Ethan. Ethan, der ihr so ähnlich zu sein scheint. Doch warum?


Meinung:
Das Buch ist nicht das, was ich erwartet hatte.
Die Erinnerungen, die Grace im weißen Raum aufschreibt, stehen hier im Vordergrund. Der Leser begibt sich zusammen mit Grace in ihre Vergangenheit und erlebt mit ihr Freude, Trauer, Freundschaft, die erste große Liebe, Vertrauen, Verrat, Verzweiflung. Man lernt ihre beste Freundin Sal kennen, ihren ersten wirklichen und wahrhaftigen festen Freund Nat, ihre „desinteressierte“ Mutter.
Es werden einem immer mal wieder Erinnerungsbrocken zu geworfen, mit denen man zunächst nicht viel anfangen kann, bei denen man aber ahnt, dass sie noch von Bedeutung sein werden.
Während des Lesens habe ich die ganze Zeit versucht, diese Brocken zu analysieren und war am spekulieren, was diese bedeuten könnten.
Manchmal lag ich richtig, aber mindestens genauso oft lag ich komplett daneben.
Eins ist aber sicher: Das, was Grace widerfahren ist, ist ungeheuerlich und man wünscht seinem ärgsten Feind sowas nicht. Ich kann nicht behaupten, dass ich Grace sonderlich sympathisch fand und dennoch tat sie mir immer mal wieder richtig leid. Besonders ab dem Zeitpunkt, als ich mir sicher war, was kommen würde.

Charaktere:
Grace ist so ein Mädchen, dem ich aus dem Weg gehen würde, wenn sie mir im echten Leben begegnen würde. Grace spielt mit den Jungs, weil sie den Kick braucht. Sie möchte wer sein, und wenn es nur für den Moment ist. Also schläft sie mit jedem Jungen, der ihr über den Weg läuft. Nun gut, ihre Sache. Was mich wirklich daran stört, ist, dass sie versucht ihre beste Freundin ebenfalls auf diesen Pfad zu ziehen.
Grace ist eingebildet und ziemlich von sich überzeugt, lechzt aber dennoch nach jeder Form von Lob, Anerkennung und Aufmerksamkeit. Gleichzeitig ist sie ein kleines, armes Ding, dass gewisse Dinge, die in ihrem Leben passiert sind, nicht verkraftet hat und sich deshalb regelmäßig selbst verletzt.
An sich ist diese Mischung ganz stimmig, weil man vermuten kann, dass sie ihre Unsicherheiten überspielen und dekompensieren möchte. Aber aus irgendeinem Grund wurde ich einfach nicht grün mit ihr. Sie ist wirklich unausstehlich!

Trotzdem oder vielleicht auch gerade deshalb, hat mir das Buch sehr gut gefallen. Wo steht schließlich geschrieben, dass man die Charaktere sympathisch finden muss, um ein Buch gut zu finden?

Gestaltung: 
Das Cover ist toll, weiß, wie der Raum. Weiß, wie das Papier, auf das Grace ihre Erinnerungen niederschreibt. Und ein Teil dieser Erinnerungen ist auch auf dem Cover zu finden. Sehr dezent, aber bedeutend.
Der Titel „Vergissdeinnicht“ passt einfach perfekt. 

Fazit:
Dieses Buch hat mich komplett überrascht, weil es um etwas ganz anderes geht, als man zunächst denkt. Positiv. Das Buch ist wirklich bis zum Ende hin spannend und durch die letzten 60 Seiten bin ich geradezu geflogen!

3,5/5 Sterne/n

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